Sperrzone von Tschernobyl März 2009      Teil II  Wohnblock auf der Lenin Strasse "KPP" Kontrollpunkt Pripyat Pripjats zentaler Platz Das Restaurant auf dem zentralen Platz Kulturpalast "Energetik" Fassade des Hotels "Polessje" Ehemaliges Rathaus (nach dem Umfall als Filiale des Staatsbetriebes "Komplex" genutzt Pripjats Hotel TV Glassscherben der Hotelvitrine Hotel "Polessje" (Photo by Alex) Eingangsbereich des Hotels Empfangsbereich des Hotels Rezeption "Organisation der Betriebssicherheit" Noch ist der Heizkörper dran Hoteleigener Restaurant mit einer kleinen Live-Musik Bühne Roter Teppich Auf dem Aussichtsbalkon Die berühmteste Birke in Pripjat Die Sicht auf den Zentralplatz Einst eine sehr schöne Aussicht ... Sicht auf dem Rummelplatz "Wasserschaden" Der Übeltäter... Hier herrscht immer noch Hammer und Sichel... Ein Hotelbewohner... Auf dem Weg zum Rummelplatz Der Schiesstand Berufschule PTU-8. Nach dem Unfall war hier der Firmensitz von "Radek" (jetzt Ekocentr) im russischen Volksmund: "Teufelsrad" Sicht auf den Autoscooter Ein Karussell Die Riesenschaukel Strahlenwarnschild in der Nähe des zentralen Platzes Riesenrad von Pripjat Hochklettern nicht empfehlenswert Pripjats Markenzeichen Das Kassenhäuschen Der einsame Fahrgast Fahrerhaus Eins der am stärksten kontaminierten Plätze in Pripjat (Photo by Alex) Kommunistische Propagandatafel in der Nähe des Kulturpalastes Kommunistische Propagandatafel "Budenovets" Lenin Orden  Neonleuchtschrift "Energetik" Wandmalerei im Eingansgbereich von "Energetik" Fehlende Fensterrahmen Das Foyer Aussicht auf den Rummelplatz Ihnenhof des Kulturpalastes Auf dem Flur Wasserschäden an der Sporthallenwand Hier wurde schon länger nicht gespielt... Ein Schwimmbad im Kulturpalast Die Natur hollt sich alles zurück.. Kletterseil in der Sporthalle des Kulturpalastes Das allgegenwärtige Riesenrad 3 x CCCP DJ Pult "Edison-2" der gleichnamigen Diskothek "Agressor USA - zur Rechenschaft!" Inhalt leider unbekannt "Unter der Flagge des Leninismus" "Schnelle Entfaltungskräfte in der Innenpolitik der USA" Wappen der Estnischen sowjetischen sozialistischen Republik Piano Die Olympische Fackel 1980 Pripjats Arena Eins der Nebenräume CCCP Rakete. Wurde bei Aufführungen in dem Kulturpalast eingesetzt Der Boxring Die Decke über dem Boxring   .  Aushängeschild Schwimmbad "Lasurniy" Lasurniy von aussen Stehengeblieben... Irgendein Held hat die Uhr in 2010 auf 01.23.43 umgestellt.. Wohnblock neben dem Schwimmbad Die Fensterrahmen im Lasurnyiy waren wahrscheinlich auch aus Aluminium... Das Schwimmbecken Seit 1998 ist auch hier die Zeit endgültig stehengeblieben... Der Springturm Die Vorderwand des Beckens wurde 2010 mit Graffitis vollgeschmiert Die berühmte Stoppuhr Dieses Graffiti entstand in 2006 (www.26-04-1986.com  Bitte im Guestbook der Sprayer sich beschweren) Das Wasser dringt durch das undichte Dach hinein "Lasurniy" Hier ist schon lange kein Startschuss gefallen.. # 5... Kaputten Heizkörper wurden liegengelassen.Hier gehts nicht um Schrott. Die heilen wurden zwecks Verkauf mitgenommen. WEITERLESEN Pripjats einzige Ampel... Anhand dieser Fotos kann man davon ausgehen, dass die meisten Plünderungen in Pripjat ab 1998 stattgefunden haben. Erst dann, als die letzten noch halbwegs am Leben erhaltenen und bewachten Objekte der Stadt aufgegeben wurden, begann der Anfang vom Ende. Die Ukraine durchlebte seit der Katastrophe mehrere politische und gesellschaftliche Umbrüche, das alles wirkte sich auf den Zustand der Stadt und der Sperrzone insgesamt aus. Auch Zeiten der Gesetzlosigkeit in den früheren 90ern haben in der Stadt eine deutliche Spur                                                            hinterlassen. Die hohen Schrottpreise sorgen nach wie vor für das Verschwinden der Heizkörper und                                                            Treppengeländer in den meisten Wohnhäusern von Pripjat und Umgebung. Wer hinter diesen                                                            Machenschaften steckt ist schwer zu sagen. Einerseits können Arbeiten dieser Art nur unter dem                                                            Schutz des Staates durchgeführt werden, andererseits werden hin und wieder Fälle wie dieser und                                                            noch grösseren Ausmasses aufgedeckt. Mal sind es einfache Kriminelle, ein anderes Mal - korrupte                                                            Polizisten, die mit den Schrottjägern oder “Metallisten” wie man die hier nennt, zusammen unter einer                                                            Decke stecken... Die einzige Ampel in Pripjat hat es zum Glück, bis in die heutigen Zeiten geschafft.                                                            Nein, sie diente nicht ihrem eigentlichen Zweck - den Verkehr zu steuern, denn er war trotz der relativ                                                            hohen Anzahl der Privatfahrzeuge in Pripjat eher mäßig. Sie funktionierte rein symbolisch, um den                                                            Kindern und Grundschülern die elementarsten Verkehrsregeln nahe zu bringen...                                                            Vom Kontrollpunkt führt uns die einst Pripjats Hauptstraße zum zentralen Platz. Entlang der Strasse kommen fünf- und neunstöckige Wohnblocks mit ihren leeren Fensteröffnungen zum Vorschein. Langsam zeichnen sich die bekannten Umrisse des Kulturpalastes "Energetik" ab, links das Restaurant, rechts das Hotel "Polessje" mit dem Rathaus dahinter. Wir scheinen endlich angekommen zu sein. Als erstes begehen wir das Hotel. Auf der Fassade fällt sofort eines der umstrittenen Graffitis auf. Ich frage mich, ob es wirklich sein musste... Die Zeit wird eines Tages auch dieses menschliche "Schaffen" verblassen lassen... Der Zustand der Räumlichkeiten des Hotels ist aufgrund der zentralen Lage katastrophal. Der gleiche Grund erklärt auch die unberührten Heizkörper, die in anderen weitentfernten Wohnblocks bis in die obersten Etagen demontiert wurden. Feuchtigkeitsflecken, abgeplatzte Wandfarbe, zerbrochenes Glass bestimmen hier die Kulisse. Auf dem Tisch der Rezeption liegt eine Broschüre über Organisation der Betriebssicherheit... Das sonstige Zimmerinventar ist größtenteils nicht mehr vorhanden. Die meisten Räume sind wie leergefegt.  Wenige Tage nach der Katastrophe richteten sich hier die Mitglieder der außerordentlichen staatlichen Kommission  zur Bekämpfung von Folgen der Katastrophe ein. Vom Aussichtsbalkon aus wurden die ersten Hubschrauberflüge zum noch brennenden Reaktor geleitet. Vom gleichen Balkon haben Tage zuvor  nichtsahnende Bewohner  den Nuklearbrand  beobachtet... Danach geht es in Richtung Rummelplatz - Pripjats Markenzeichen. Das Riesendrad, ein Autoscooter, zwei verrostete Karussells, ein Schießstand und eine kaputte Sitzbank ist alles was der Vergnügungspark seinen Besuchern zu bieten hat. Das Riesenrad wirkt mit seinen stechend - quietsch gelben Gondeln wie ein Magnet, ein Blickfänger, der den Kontrast zwischen dem grauen Leblosen und dem sonnigen  Lebendigen besonders in dieser Jahreszeit zur Geltung bringt. Ein Widerspruch, da all die natürlichen Dinger wie Stein und Holz hier vergänglich wirken, aber das durch die Menschenhand erschaffene Plastik ewig sein strahlenden Glanz zu erhalten scheint... Es fängt an zu nieseln. In der Stille meint man, die einzelnen Tropfen aufprallen zu hören. Wir beschließen irgendein Gebäude zu betreten. Die Wahl fällt auf den Kulturpalast "Energetik". Einst von der Bauweise und Ausstattung das aufwendigste Gebäude in Pripjat. Hier fanden alle wichtigen kulturellen Ereignisse statt: Theateraufführungen, Diskotheken, Vorlesungen. Bis Ende der 90er hat man versucht die Stadt einigermaßen in Ordnung zu halten. Mit der Schließung der letzten Betriebe wie "Komplex" und des bis 1998 funktionierenden Schwimmbades wurde Pripjats Schicksal  endgültig besiegelt. Kurz darauf wurden alle in Aluminium gefassten Glassfassaden des Kulturpalastes zerstört und entwendet. "Das Utilisieren", wie man es hier nennt, hält noch bis heute an, größtenteils durch staatlich geförderte Unternehmen, Plünderungen und Diebstahl von Schrott waren in Pripjat aber auch keine Seltenheit. Ein paar Gegenstände aus dem Kulturpalast "Energetik". Viele sehen sie bloß als Müll an. Für andere ist es wie ein Blick in die Vergangenheit...Manche Räume sind überfüllt mit den Relikten der sowjetischen Epoche: Plakate mit Parolen und Devisen, Bilder der hohen Parteigenossen, propagandistische Literatur, aber auch einfache Lesebücher oder Zeitungen. Vieles, ja eigentlich fast alles, ist jedoch von Plünderern und Vandalen unwiderruflich zerstört oder unmittelbar nach der Katastrophe als radioaktiver Müll beseitigt worden. Etwa 20000 Einwohner durften zwei Jahre nach der Evakuierung ihr zurückgelassenes Eigentum unter dosimetrischer Aufsicht abholen. Laut Augenzeugen soll es dabei sehr bewegende Momente gegeben haben... Vom Hauptgebäude des Kulturpalastes führt ein Flur zu einem Anbau, dessen runde Form und die großen Fenster bei mir schon von außen beim Vorbeigehen für Klärungsbedarf gesorgt haben. Beim näheren Betrachten entpuppt sich ein Haufen Bretter als ein Boxring, der ehemals über einen Kinderplanschbecken oder eine Art Fontaine errichtet wurde. Unser nächstes Ziel in Pripjat ist das Schwimmbad "Lasurniy" ("Türkisblau"). Wenn man hört, dass das Schwimmbad bis 1998, also noch 12 Jahre nach dem Unfall weiterbetrieben wurde, stellt sich unter Berücksichtigung der Evakuierung automatisch die Frage: "Für wen?". Die ersten Jahre nach dem Unfall funktionierten in Pripjat mehrere staatlichen Betriebe und Organisationen, die mit der Beseitigung der Katastrophenfolgen beschäftigt waren.  Die Zahl der so genannten "Liquidatoren" pendelt irgendwo zwischen 600000 und einer Million Menschen. Das in 4 Km entfernte AKW wurde nach einer kurzen Instandsetzung in Betrieb genommen und produzierte mit seinen 3 weiteren Blöcken bis 2000 elektrischen Strom. Das Kraftwerkspersonal, aber auch Spezialisten, Ärzte, Wissenschaftler die zeitweise in Pripjat untergebracht wurden, waren diejenigen die in "Lasurniy" ihre Bahnen gezogen haben. Teil III