Sperrzone von Tschernobyl März 2009      Teil III  Die Garagen im Innenhof Polizeiwache der Stadt Pripjat Eine der Zellen Ein ganzer Raum voller getragener Schuhe... Zellentrakt Die Toilette in der oberen Büroetage Pripjats kleiner Fahrzeugfriedhof VAZ-2101 Ein umgekippter KRAZ- Militärlastwagen Reste eines KRAZ Lastwagens Führerhaus eines KRAZ Lastwagens KRAZ-225 (Militärbagger) von hinten BRDM-2 gepanzertes Aufklärungspatrouillenfahrzeug Militärbagger EOW-4421 auf Basis eines KRAZ-255 Lastwagens MoAZ Zugmaschine Ein älteres Model einer DDA (Desinfektions und  Duschen Anlage) Überreste eines Lastwagens Zugmaschine MoAZ (Mogilev Fahrzeugwerk) In der Freiluftzelle Natur vs. Maschiene 0,85 uSv/H   relativ sauber für diese Gegend... LKW Kofferaufbau ( GAS-66) Desinfektionskammer einer DDA LKW Kolben Überreste eines Krans Panzer vs. Auto Dieses Wrack bleibt unerkannt Ich gehe hier von Moskwitsch 2140 aus. Ein ausgebautes Getriebe in der Freiluftzelle Schrott wohin das Auge reicht Führerhaus eines ZIL-131 ZIL-131 Alle Fahrzeuge mit diesem Logo dürfen sich nur innerhalb der Zone bewegen ZIL-130 Überreste eines fahrbaren Krans BRDM-2 (zum jetzigen zeitpunkt leider verschrottet) GAS-66 Führerhaus KRAZ-255 Im inneren eines BRDM-2 PAZ Autobus Die Garage ist für 4 Löschzüge ausgelegt Der Turm In der Garage Einer der Nebenräume Die letzten Jahre wurde hier offensichtlich rumgewerkelt... MoAZ Zugmaschine etwas näher Industriemüll Reste der menschlichen Zivilisation Im Kofferaufbau unbekannte Konstruktion Innenhof der Polizeiwache in Pripjat Ein umgekippter KRAZ Eine Kranplattform Sie stehen schon etwas länger LADA WAZ 2101 "Kopejka" Im Hotel des Chernobyl Inter Inform WEITERLESEN Als nächstes steht Pripjats Polizeiwache (GOWD) auf dem Programm. Ein dreistöckiges Gebäude mit dem großen Innenhof der nach dem Unfall zur größten Ansammlung ausrangierter Fahrzeuge in Pripjat verwandelt wurde. Die Wache wurde erst in späteren 90ern aufgelöst, als es in Pripjat nichts mehr zu bewachen gab. Das Gebäude selbst ist bis auf einige Räume recht unspektakulär. In einem der Zimmer fand ich eine Menge getragener Schuhe, alles was ich diesbezüglich feststellen konnte - sie waren nicht kontaminiert... Interessanter wird es im Zellentrakt, in der Freiluftzelle, die später als Ersatzteilelager diente und selbstverständlich auf dem Hof und in den anliegenden Garagen. Informationen über die Funktion der Garagen und des Innenhofs sind sehr dünn, offensichtlich wurde hier über Jahre defekte Technik in Stand gesetzt und teilweise auch abgestellt. Man findet hier so ziemlich alles: vom Kran über eine mobile Militärdusche bis zum gepanzerten  Aufklärer oder einer Straßenwalze. Rund um den Innenhof befinden sich Garagen voller ausgebauter Fahrzeugteile. Von dem was hier in der Gegend rumliegt, könnte man so einiges an Fahrzeugen aller Art wieder zusammenbauen. Was Radioaktivität angeht ist es hier relativ sauber. Alle stärker kontaminierten Fahrzeuge fanden entweder in Burjakowka oder Rassoha ihr Ende. Hier wurde einigermaßen brauchbare Technik konzentriert. Burjakowka ist ein Endlager für hochaktive Abfälle (bis 5 R/H) mit einem relativ überschaubaren Abstellplatz für kontaminierte Fahrzeuge. Rassoha dagegen ist (oder besser gesagt war) riesig. Zutritt zu den beiden Objekten ist für Touristen leider nicht erlaubt. Mittlerweile ist Abstellplatz in Rassoha, den hohen Schrottpreisen sei Dank, so gut wie leer.  In der am weitesten entfernten Ecke des Innenhofs finde ich mehrere bis zur Unkenntlichkeit plattgewalzte Autos. Vermutlich sind das die Wracks der Privatfahrzeuge der Stadtbewohner. An der Stossstange lässt sich ein Moskwitsch erkennen, die anderen Wracks bleiben leider unerkannt. Insgesamt waren in Pripjat mehrere hundert Privatautos angemeldet. Sie wurden erst alle auf einem Marktplatz abgestellt und je nach Kontaminationsgrad für eine weitere Nutzung in der Zone freigegeben oder verschrottet. Um Diebstähle auszuschliessen wurden kontaminierte Fahrzeuge mit Panzern überrolt und vergraben. Später wurden vereinzelt Fahrzeugwracks wieder ausgegraben ... Die Polizeiwache mit dem Abstellplatz im Hinterhof befindet sich am nordwestlichen Stadtrand.  Lagerhallen, Werkstätten und Betriebe bildeten hier einst das Industriegebiet der Stadt...  Die fast schon erdrückende Stille wird durch sich nähernde Motorgeräusche mehrerer LKWs gestört: Ganz in der Nähe, schräg gegenüber,  befindet sich einer der wenigen, noch funktionierenden Betriebe - Fuhrpark des AKW Tschernobyl. Dort stehen Lastwagen, die radioaktive Abfälle vom Kraftwerk zum Endlager nach Burjakowka befördern. Eine Kolonne aus mehreren Lastern und einem Kran rauscht zügig an uns vorbei... Einige Hundert Meter weiter kommt man zu einem der interessantesten Industrieobjekte in Pripjat - Fabrik "Jupiter", unterwegs kann man eins der am stärksten kontaminierten und frei zugänglichen Objekte in Pripjat besichtigen - den Greifer. Aus mir unbekannten Gründen liess man ihn hier rumstehen, anstatt wie alle anderen kontaminierten Gegenstände, zu vergraben. "Jupiter" würde man heute nicht mehr schaffen, also verbringen wir den Rest der  Zeit in der Umgebung. Direkt gegenüber der Polizei liegt Pripjats Feuerwache SWPTsch-6 deren Personal von der AKW eigenen Feuerwehreinheit, die nach dem Unfall als erste vor Ort war, umgehend angefordert wurde. Sie und das Kraftwerkpersonal waren die ersten Liquidatoren, die weit aus Schlimmeres verhindert haben. Das Personal, insbesondere die Arbeiter aus der Schicht in der Unglücksnacht, blieben lange Zeit im Schatten, während die Feuerwehrleute als Helden gefeiert wurden. Man sah in ihnen die Verursacher der Katastrophe, so wurde auch ihr zweifellos mutiges Handeln erst vor wenigen Jahren fairerweise auch als Heldentat angesehen. Fast alle bekamen sehr hohe, z. T. tödliche Strahlendosen, 28 von ihnen starben wenige Wochen später in der 6. Moskauer Spezialklinik und wurden dort auf dem Mitinskoje Friedhof beigesetzt.  Der erste Tag unserer Reise geht  zu Ende. Erschöpft kehren wir zurück nach Tschernobyl. Nach einem wirklich sehr umfangreichen aber auch leckeren Abendessen, besuchen wir in                                                                 Begleitung unseren Fremdenführer den örtlichen "Supermarkt" um sich mit Getränken einzudecken.                                                                 Alkoholverkauf ist hier erst ab 19 Uhr gestattet, der Laden ist voll mit Männern in Einheitstarnkleidung.                                                                 Es sind alles einfache Arbeiter, auf dem ersten Blick sogar ziemlich unqualifiziert... Auf meine Frage über                                                                 deren Arbeitseinsatz antwortet unser Guide trocken: - " Willst du etwa auf dem Schrottplatz das strahlende                                                                 Metall trennen?"  Ich habe keine weiteren Fragen... Wir kehren zum Hotel zurück um den Abend mit ein paar                                                                 ukrainischen Biere zu gestalten. Alle sind todmüde und unser Fest findet schnell sein Ende. Morgen haben                                                                 wir viel vor, es wird mit Sicherheit ein langer Tag werden... Auf dem Rückweg Teil IV