LostPlaces/Pripyat.de Tour Mai/Juni 2011 Tag III / I Ein nächster und letzter Tag der Reise bricht gnadenlos ein. Der vorherige Tag und vor allem die Nacht sitzen einem tief in den Knochen. Für heute ist die Besichtigung der Maschinenhalle und des Reaktorgebäude der dritten Ausbaustufe geplant. Diesmal soll alles planmäßig verlaufen, dem entsprechend ist die Erwartung groß. Als Ausweichmanöver steht die Erkundung der Dörfer in Aussicht. Es bleibt ein wenig Zeit bis es los geht, ein kleiner Spaziergang durch das Camp ist wohl genau das Richtige.  Richtung Eingangstor Richtung Fluss Teterew Hiesiges Raubtier Brandschutz Feuerstelle Eines Morgens... "Ekopolis" Kopf hoch Und es klappt. Am Eingangstor zu dem Betriebsgelände wo wir gestern nicht durchgekommen waren, steht “unser Mann”. Kurzer Hand wird Bürokratie erledigt, darauf hin geht das mit mehreren  Warn- und Stoppschilder geschmücktes Tor auf... Ein paar Schritte und wir stehen vor einem in typisch rot gefärbtem Eingangstor der Halle für die Reaktorhilfesysteme. Mehrere Seitenräume und Abzweige, die zum späteren Ausbau gedacht waren, stellen eine Sackgasse dar.  Auf der halben Strecke geht es rechts in einen Seitengang rein. Durch eine massive, rostige Stahltür führt der Weg weiter zum Treppenhaus. Hier steigt man zu mehreren Ebenen des Reaktorgebäudes hinauf. In der  WSRO Halle Seitenraum Raum 2 Dunkler Korridor Eingangstor WSRO (Gebäude für Reaktorhilfesysteme) Eingangstor zum Beriebsgelände der dritten Ausbaustufe Im Inneren Block 5 Seitenraum näher Pumpenteile Leitung Im Labyrinth Durchgang 2 Durchgang 3 Tür zum Treppenhaus Wenn man woanders in der Zone nicht unbedingt überall auf die Hilfe des Fremdenführers angewiesen ist, geht man hier ohne einen recht schnell verloren. Bereits nach wenigen Fluren und Treppenaufgängen verliere ich die Orientierung. Dazu trägt auch die absolute Dunkelheit bei. Zahlreiche Stolperfallen wie liegengelassene Baumaterialien, bereits demontierter Schrott oder überall herausragende Rohrleitungen so wie rostige Stahltreppen und einfache Löcher im Boden können einem leicht zum Verhängnis werden.   Tür 2 Ebene "0" - Weg zur Ebene "36" Durchgang 4 Schacht 1 Sackgasse 2 18 Meter über dem Boden Bezeichnung unbekannt Baumaterial Schienen Baugerüst Ebene "18" Rötliche Aussenplatten von innen Vorsicht Falle Die Bedeutung vieler Räume und verschiedenster Kommunikationen möchte ich an dieser Stelle den Experten überlassen. Da das Meiste hier sich zum Zeitpunkt des Unfalls in der Bauphase befand, lassen sich für einen Laien einzelne Teile der Halle nur schwer erkennen. Vorab kann man ganz grob behaupten, dass wirklich sehr vieles dem Inneren des explodierten Block # 4 ähnelt. Die abgrundtiefen Schächte des Abklingbeckens oder einfach fehlende Decken und Bodenelemente verdeutlichen die wahre Größe der Anlage. Als nächstes kommen wir zu einem der insgesamt zwei Räumen in denen die jeweils 4 Hauptzirkulationspumpen für die sichere Kühlung des Reaktorkerns sorgen würden. Pumpenraum Blitz Weg zu den Ebenen "35" und "22" Hauptzirkulationspumpenraum Betonkorridor Schacht 2 Schacht 3.1 Es geht noch höher Seitengang Rositge Tür zur Reaktorhalle Schacht 3 Schacht 2.1 Reaktorhalle Montageboxen Gasflaschenbehälter Das nächste und größte Teil der Reaktorhalle befindet sich auf der Ebene “35,5”. Die Bezeichnung steht für die Höhe in Meter über dem Boden. Hier würde unter normalen Umständen die obere Reaktorplatte, die aus den unzähligen viereckigen oberen Kanalenden besteht, den Fussboden bilden. Eigentlich lautet die exakte Bezeichnung der Ebene des Reaktordeckels “36”, an diesem Abschnitt blieb der Bau bei 35,5 Metern für immer stehen. Der Durchmesser des Reaktorschachts liegt bei etwa 25 m.Von hier aus sind es ungefähr 24 m bis zur Ebene der Hauptzirkulationspumpen und etwa 30 m runter bis zum Boden des Reaktorschachts, zu dem wir anschließend absteigen werden.     Ebene "35,5" Richtung Eingang Rohre Schacht 4 Schacht 6 Schacht 5 Ebene "35,5" Richtung Reaktorschacht Etwas andere Ansicht Reaktorhalle Ebene "35,5" Hier wäre der Deckel des RBMK Reaktors Schacht 7 Schacht 8 Schacht 9 Schacht 10 Jetzt geht es zu den anderen vier Hauptzirkulationspumpen. Um dorthin zu gelangen muss man erst mal wieder ans Tageslicht gehen und einen anderen seitlichen Eingang aufsuchen. Wir befinden uns auf der Montageebene der Pumpen, die in die meterbreiten Öffnungen montiert werden mussten. Vielleicht waren sie zum Zeitpunkt des Unfalls sogar bereits  montiert und wurden wie so viele andere wertvolle Aggregate demontiert. Draußen scheint unermüdlich die Sonne, so dass das pralle Licht einem in den Augen weh tut.  Am liebsten möchte man wieder in die angenehm kühle Tiefe des Blocks hinein tauchen. Schweisserbrille Weg nach unten Sackgasse 2 Durchgang 3 Reaktorhalle Block 5 Dieser Kran ist seit kurzem wieder im Betrieb Reaktorhalle aussen Kran 1 Kran 1.1 Am Fuß des Riesen Durchbruch in der Wand Kran 1.2 Montageschacht der GCN Pumpe Öffnungen der Hauptzirkulationspumpen Insgesamt 8 Pumpen in jeweils 2 Räumen aufgeteilt Kran 1.3 Kran 1.4 und die Maschinenhalle Eingang Pumpenraum Schrott Auf dem Weg nach unten Pumpenraum 2.1 Von hier aus steigen wir anschließend auf den Boden des Reaktorschachts hinab. Dieser wird unter Fachleuten aufgrund seines kreuzartigen Aufbaus als “ das Kreuz” bezeichnet. Ein ziemlich unscheinbarer dunkler Raum der wenig Interessantes bietet, jedoch trotz dem einen gewissen Reiz hat. Wahrscheinlich, damit man hinterher nach dem Motto “ich war da” angeben kann. Wie auch immer, durch ein in der Betonwand geschlagenes Loch, gelangen wir auf den Grund eines RBMK Reaktorschachts. Pumpenraum 2 Durchbruch zum Boden des Reaktorschachts Boden des Reaktorschachts 1 "Das Kreuz" Boden des Reaktorschachts 2 Boden des Reaktorschachts 3 Dach der Reaktorhalle vom Boden des Schachts Blick nach oben Mit dem  Inneren des Blocks sind wir nun fertig. Jetzt geht es zurück an die Sonne. Ganz oben auf dem Dach. Auf dem langen Weg wieder nach oben gewöhnen sich die Augen an die normalen sonnig-warmen Lichtverhältnisse. Oben weht ein angenehm frischer Wind, die sonstige Stille wird nur ab und zu durch einen Möwenschrei unterbrochen. Von hier aus eröffnet sich eine großartige Aussicht über das Betriebsgelände der dritten Ausbaustufe, samt Kühltürme und den Weiten des Kühlteiches... WEITERLESEN